Fahrzeuge der wilden Jahre

Fahrzeuge der wilden Jahre

So Folks,

da Fahrzeuge schon immer eine wichtige Rolle in meinem Leben hatten (habe bei Autos die Übersicht verloren, wie viele es waren…) will ich mal eine komplette Seite meinen Karren widmen – die immer ein zentraler Bestandteil von mir waren… zumindest damals in den „wilden Zeiten“.

Ich will mal anfangen und die besten Bilder in einigermaßen chronologische Reihenfolge zu bekommen. Zu den einzelnen Bildern, die nur „Snapshots“ der jeweiligen Zeit abbilden, gibt es in meinem Fotoarchiv noch um ein zigfaches mehr zu zeigen. Einiges gehört nicht hier her, einiges werde ich vielleicht noch mal nachreichen.

Angefangen hat alles mit 15 – klar die Mofa. Eigentlich wollte ich Mofa auslassen und gleich ein Jahr später mit ´ner 80er starten – Gott sei Dank habe ich mir das anders überlegt! Die Zeit von 15-16 war mit die beste in meinem Leben glaube ich…

Von meiner Batavus „Bratwuarst“ sind nur noch zwei Belege vorhanden – die original (!) Betriebserlaubnis und ein Foto, wo sogar noch mein altes Rennrad drauf ist. Ich glaube bei dem Foto war ich noch 14, so das ich noch Rad fahren musste…

Hier also die beiden Dokumente, womit alles begann 🙂

Mein alter Freund „Rocky“ wird übrigens auf einigen Bilder zu sehen sein – über die kommenen Jahre hinweg war er mein ständiger Begleiter. Ohne meinen nachfolgenden Hunden zu nahe zu treten – ich glaube er war der Beste von allen.

Aber zurück zu den Kisten… die Bratwuarst wurde erstmal umgebaut… von Automatik auf Schaltgetriebe. Passende Teile gab es von der Herkules, die Baugleich mit der Batavus waren. Mein erster „Hochstarter“ bei Michel auf dem Hof endete auch gleich mit einem Überschlag nach hinten – mit dem Automatikgetriebe…  🙂 auf einmal fasste die Rutschkupplung. Peinlich, peinlich.

Hier übrigens Bilder meiner „Werkstatt“ in Maaslingen zu Mofa/Moppedzeiten 🙂

Nach der Moffa, die ständig umgebaut wurde (lief zwischen 55 und 65 km/h meine ich, womit ich mich im oberen Drittel bewegte) kam dann endlich ein Jahr später die 80er – eine Yamaha RD80LC2.

Die Speziallackierung hat mir mein Vater besorgt – er arbeitete damals bei den Engländern in der Kaserne… und die hatten genug Zeit für sowas 😉

Natürlich hat man sich auch das ein oder andere Mal auf die Klappe gelegt. Mit der RD hatte ich meinen schwersten Crash… habe jemanden die Vorfahrt über eine Stoppstraße genommen. Im Hintergrund sehr Ihr übrigens die 50er von Mido…

 

Dann kam nach der 80er natürlich 2 Jahre später das erste Auto! Die erste echte Legende die ich hatte, war mein 1975er Ford Taunus (Knudsen). Das Original, wie ich in abholte war Gold-Metallic – heute wahrscheinlich ein Sammlerstück… damals nur peinlich in meinen Augen.

Also habe ich mit Hilfe von Olaf „Plautze“ Plaumann einen legendären Lack angerührt:

1/3 Rallymattschwarz + 1/3 Härter + 1/3 Mattierungsmittel der Bundeswehr

Das Bild hier ist DIREKT nach dem Lackieren entstanden – das Ding hat Licht gefressen. Unglaublich rau war der Lack, wie Sandpapier. Der Lack ist quasi schon angehärtet aus der Lackierpistole gekommen 🙂

Ich kann mich noch an die Situation erinnern, als Tine (sehen wir nachher noch :-] ) vom Zeltfest in Maaslingen kamen und mein Auto im Dunkeln nicht fanden… bis wir eine vermeintlich leere Parklücke näher untersucht hatten – mein Taunus stand da :-))

Ich weis nicht, wie oft mich Leute auf den Lack angesprochen haben… hauptsache die packten ihn nicht an – mit den Fettfingern fing es an zu glänzen 😉

Hier noch ein paar Bilder meines ersten Autos!

Zu gleicher Zeit habe ich natürlich gleich meinen Motorradführerschein gemacht – Ehrensache!

Das erste Motorrad was ich besessen habe, war die Honda CB400Four von Plautze – eine wahnsinnig geile Karre, die ich wahrscheinlich heute noch hätte… wenn nicht… aber dazu gleich mehr.

Ich kann mich noch an das Kennzeichen erinnern, was ich übernommen habe MI-P94 – hatte für mich die Bedeutung „von Plautze 1994 gekauft“.

Hier die Pics:

Höhepunkt der Kiste war der selbstgebaute Auspuff: Mittelstück von einer Zündapp KS80, als Endschalldämpfer der Mittelpott eines Jaguar mit Dämpfer vom VW-Käfer drin. Der Hammer war: ich habe einen TP8-Stempel vom TÜV bekommen (!!!) Das Ding war nun offiziell eingetragen. Gute Kontakte von Henrik Schwier (Zweiradschwier) machten es möglich. Darauf wurde ich sogar mal in Minden an einer Tankstelle angesprochen, ob ich derjenige mit dem eingetragenen Selbstbauauspuff wäre 🙂

Mit der CB fing auch so langsam meine Zeit im Bückeburger MC los… aber das ist ein anderes Thema:

Hier mal „in Action“  🙂 wilde Zeiten damals mit 19 Jahren!

Hier meine Fahrzeuge inkl. meinem treuen Rocker mal als cooles Bild:

Aber auch mit der CB war nicht nur Sonnenschein – ich hatte wirklich extrem wenig Defekte, der blödeste war auf einer geplanten Tour von Tine und mir zur Nordsee. Ende vom Lied… wir wurden von Oliver Hohmann irgendwo abgeholt (weis gar nicht mehr wo genau, war nur schon sau weit weg von Zuhause). Hier die Bilder von der ersten versuchten Reparatur von Tine am Straßenrand irgendwo auf dem Weg zur Küste (die Düsen im Vergaser hatten sich gelöst, die hatte ich vorher nicht richtig eingesetzt)

Naja, das unrühmliche Ende kam durch Maik Biermann – noch nicht mal durch mich selber. Unfall. Totalschaden – Rahmen verzogen.

Zu der Zeit hatte ich übringens meinen Taunus schon nicht mehr – ein Granada war nun der Nachfolger. Ein cooles Modell: Zweitürer und ein zorniger V4-Motor mit 1700ccm Hubraum. Aber die Karre sah einfach Sahne aus – finde ich heute noch!

Die Keilform der Fahrzeuge haben wir übrigends „Oldschool“ gemacht: Man braucht dafür jemanden der 1) sich auch die Haube setzt als Gewicht, jemanden mit einem Schneidbrenner der die Federn anschmilzt und jemanden mit einem Zollstock, der für die Feinjustierung verantworlich ist 🙂

Mit dem Granada haben Tine und ich übringens am nächsten Tag unsere Tour dann gemacht, siehe auch die Datumsstempel auf den Bildern – hier der erste Campingplatz.

 

 

Nebenbei musste der Granni auch als Baustellenfahrzeug bei Fossy herhalten – da haben Tine und ich nebenbei gejobbt… Die ganze Truppe war damals als „die langhaarigen Dachdecker“ bekannt.

Aber irgendwann waren auch die V4-Granada-Zeiten vorbei. Udo von den SKULLS hatte es schon immer auf meinen Granni abgesehen… irgendwann restaurierte er sich einen Granada Leichenwagen – und bot mir einen Tausch an.

Im nachhinein der beste Tausch in meinem Leben – die Leiche war absoluter Kult in Minden würde ich fast sagen, stadtbekannt… auch weil ich teilweise für den Tätowierer Monte Werbung gefahren habe (dafür hat er sich an meinen Spritkosten beteiligt – was auch nötig war)

So habe ich die Leiche übernommen:

Vor der Werbung für Monte habe ich hinten einen Aufkleber drauf gehabt, den ich mir bei der Danone-Yoghurt geliehen habe: „irgendwann kriegen wir euch alle“  🙂

Die Leiche war auch von innen ein wirklich gutes Auto – der Laderaum war mit Teppich ausgeschlagen und nach einiger Zeit hatte ich die Innenausstattung so ziemlich auf Fordermann…

Die besagte Werbung von Monte:

Zudem war das Auto auch günstig im Unterhalt – und damit für mich als damaligen Schüler „unterhaltbar“… LKW-Zulassung und aufgrund der Fahrzeugnummer als Leichenwagen versichert + das Benzinsponsoring von Monte 🙂

Auch bei meinem Motorrad hat sich in dieser Zeit was getan – meine CB400Four war ja leider nicht mehr… nach langem hin und her wegen der Versicherung war die Kohle dann da. Damit kauft ich von meinem damaligen Ausbilder eine Honda 900 Bol´d´Or – die Kiste wurde direkt umgebaut und sah mit dem Höcker von der CB400 und einem tieferem Fahrwerk richtig gut aus. Dazu kam der Motor – ein Langhuber mir ordentlich Durchzug in den 5 Gängen… machte Spass. Leider nur etwa eine Saison – dann verlor sie massiv Kompression, wahrscheinlich wegen Flugrost der langen Standzeit vorher (4-5 Jahre)

Die Kiste sprang irgendwann nur noch mit Benzinlappen über dem Luftfilter an und ging regelmäßig aus… irgendwann habe ich den Hobel als „defekt“ wieder verkauft und ´ne Menge Geld in den Sand gesetzt… 🙂

Hier mal die alte Yamaha XS650 aus guten Tagen – aktuell auf einer eigenen Seite wieder in der Restaurationsphase (leider kein besseres Bild vorhanden):

Was zwar nichts mit strassentauglichen Autos zu tun hat, aber trotzdem hierher gehört waren meine Versuche 1-2 Stockcar-Rennen zu fahren. Das wahrscheinlich spektarkulärste Fahrzeug war mein Mercedes W116 mit 3,5 Liter Hubraum und zornigem V8 Motor. Das Ding ging mal ab wie die Pest!

Die Innenansicht mit der nach hinten gelegten Kühlung (aus Sicherheitsgründen) und ein verschwommenes Bild von hinten, mit den markanten Doppelstoßstangen.

Noch am Start bauten mir Mercedes-Liebhaber diverse Chromteile ab… zu meinem (damaligen) Unverständnis. Leider lief das Rennen nicht so gut, bis auf die ersten Runden wo ich allen die Show gestohlen hatte mit dem brachialen Sound von den abgesägten Auspuffen auf Höhe der Vordersitze.

Nachdem ich Andreas Kiffer so derart in seinen Taunus gefahren bin (er dachte ernsthaft, er überlebt das nicht) stellte sich heraus, das die Einspritzsteuerung des W116 auf der „Angriffsseite“ war – und dann lief der Mercedes nur noch auf 6 Zylindern. Doof 🙂

Es ging aber auch unspektakulärer zu – mit einem Golf zum Beispiel, den ich im Vorjahr gefahren habe – im Zeitrennen auf Geschwindigkeit hatte ich glaub ich mit dem 1600ccm Golf zwei Runden Vorsprung am Ende 🙂

Dann nahmen sie mich im Crashfahren auseinander…:

 

So Folks, das soll erstmal der grobe Überblick über meine Fahrzeuge sein, die ich so bis Mitte 20 hatte… eigentlich hatte ich eine Menge Spass mit den jeweils richtigen Karren. Ob so oder so.

 

Greetz

Sebastian

3 Gedanken zu „Fahrzeuge der wilden Jahre

  1. Tachgesacht,

    Schicke seite haste da. Schöne bilder und ´ne menge erinnerungen an die zeit. (Scheiße bin ich alt)
    Bis denne Plautze

  2. Tach Macker,

    Hut ab, hast Du eine schöne Parade erstellt! Komisch…an die CB900 konnte ich mich echt nicht mehr erinnern… Aber danke für das Bild von meiner KX! 🙂
    Gleich beim ersten Bild musste ich jedoch fast mal ne Träne wegdrücken. Rocky als Welpe – das ist schon lange her und ruft viele Erinnerungen an den besten Hofhund ever hervor. War traurig, seinen Abbau und das Ende bei Kochers mit anzusehen.

    Wird eigentlich noch was aus dem „Wurst auf den Grill“-Abend mit Tine!?
    Ciao, Mido

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