BMW R18 – Customizing für jedermann…
… so stellt sich BMW in den Medien vor. Alles Plug & Play.
Stimmt so. Nicht.
Vorab – ich erkläre mal die Fallstricke bei BMW mit meiner Erfahrung mit dem Austausch der original Fußrasten gegen Trittbretter bei der R18. Original BMW. Bestellt bei BMW. Original. Mehr geht nicht.
Im wahrsten Sinne.
Vorab: BMW Borchardt in Osnabrück ist ein ECHT netter Laden. Wirklich nett – auch und gerade die Menschen dort. Hier möchte ich an keiner Stelle etwas gegen die Kollegen dort sagen – im Gegenteil… meine volle Empfehlung bekommen sie.
Nur leider sind die Mitarbeiter JEDES BMW Motorradhändlers Opfer einer desolaten Ersatzteil-Politik von BMW. Wer hätte gedacht, das die amerikanischen Kollegen gerade in der deutschen Königsdisziplin „Optimieren“ Meilen voraus sind.
Gehen wir mal ins Beispiel. Die R18 ist meiner Meinung nach prädestiniert für Trittbretter… Oldschool und richtig klassisch. Die Karre ist eh so fett, da wirken normale Fußrasten ja schon wie asiatische Essstäbchen beim Schweinebraten.
Also den Kollegen bei Borchardt den Auftrag gegeben mir die Trittbretter aus dem Zubehör zu bestellen. Hier der erste Ansatz von „naja. Lieferzeit ist das Stichwort. Ok. Corona. OK. Akzeptiert.
Nach ein paar Wochen dann der Anruf am Freitag: „Teile sind da! – Kommste rum? Oder sollen wir schicken?“. Freitag? Morgen Samstag… schrauben?! Komm´rum!
Also ich am Samstag los nach Osnabrück.
Kennt ihr auch den Moment am Tresen, wo man irgendwie ahnt das etwas nicht stimmt? Wenn 1x zu viel auf den Monitor geschaut wird, dann wieder in eine Liste, dann wieder im Lager? Jepp. Ich auch.
Vor mir bereits aufgebaut mehrere kleine Tütchen mit teilweise 2 Schrauben drin, dann Tütchen mit Plastikdingern, zwei Kartons und die Bretter. Und zwei Sicherungsringe… lose.
„Die hätten wir fast vergessen“…. sagte man noch.
Dann, nach dem Aufbau der Weihnachtlich anmutenden Präsente auf dem Tresen – dieser besagte, komische Moment.
„oh. ääähm… der Kollege hat zwei Schrauben vergessen…. sorry. Die hätten dazu bestellt werden müssen…“
Ich so: „hä?!“
Da mussten bei BMW wirklich ALLE Teile vor mir einzeln über eine „Zusammenbau-Explosionszeichnung-zusammengezählte“ Art und Weise bestellt werden. Unfucking-fassbar. JEDES Teil einzeln.
Nix Blisterpackung wie bei Harley. Alles drin im Karton. Nix.
Ich so: „OK, ist ja Gott sei Dank metrisches Gewinde, bekomme ich noch hingepfuscht“.
BMW-Mensch 1: „mmmmh, die Federn… nimmste die Federn von den Rasten?“
BMW-Mensch 2: „neeee, die passen nicht – schau doch nochmal in die Zeichnung“.
Ne. Passten nicht.
Ich alles da gelassen und darum gebeten, mir bei vollständiger Inventur meiner Bestellung alles zu zusenden.
Wenige Tage später erreichte mich eine Mail – Teile da und unterwegs zu dir! In der Tat, Karton da, Teile da. Kulanz war auch dabei. TOP.
Wo BMW dann wieder Pluspunkte sammelt, ist bei den Einbauanleitungen – alles Online. Alles deutsch. Alles gut dokumentiert. Fleißsternchen.
Der Einbau war dann relativ einfach – bis zum Bremshebel. Dort bekam ich den Hebel nicht in die Flucht – auf der Zeichnung war von einer Distanzhülse die Rede… wieder ein Extrateil welches wohl übersehen worden war. Welch ein Wahnsinn, BMW! Wie könnt ihr euren Werkstätten und Kunden so etwas antun?
Hier das fehlende Teil – wohlgemerkt: musste separat bestellt werden!!! Teil Nr.9 – der Rest war von der originalen Hebelung verwendbar.
Da müssen sich BMW-Manager aber echt mal Gedanken machen wie das werden soll wenn erstmal Privatleute auf die Idee kommen sich Teile zu bestellen – und dann die Hälfte fehlt weil das Studium in Logistik und Beschaffung nach den ersten Semester abgebrochen worden ist.
Setzen, 6.
„Positiver“ Effekt – fühlt sich nicht anders an als bei Harley – auch bei der BMW wird schon gefummelt und gepfuscht. Drei passende Unterlegscheiben aus dem Materialschrank nahmen sich der Aufgabe an. Passt.
ABER. Trittbretter + LMC Zylinderköpfe = Leider geil.