Der große Umbau bei der R18 ist ja nun getan – siehe die extra Seite „Heckumbau“.
Nun geht es noch um einzelne Nuancen, frei nach meinem Lieblingssatz „Chrome won´t bring you Home“ werden so nach und nach einige Teile schwärzer als vorher.
„LMC“ Ausfräsung nun mattschwarz
Griffe von Wunderlich
Kupplung und Bremsflüssigkeitsdeckel von Roland Sands
Bereits damals, bei meiner Softail Slim, war ich ein Freund die „alte“ Bauform mit einem ausladenden Lenker zu untermalen. Optisch passend und auch fahrtechnisch passend finde ich. (Fast) aufrecht sitzend, so muss cruisen sein. Für mich.
Also – gemäß dem Motto „never change a winning Team“ – bei V-Team in Ibbenbüren angerufen bzw. per Mail Kontakt aufgenommen. Ob die auch was für die R18 machen können.
„Klar“.
Ich also meine Wunschdaten hinterlegt und fündig im Shop geworden. Aufgrund meiner fehlenden Erfahrungen mit BMW vorsichtshalber noch einmal die Maße der Griffe, Abstände und wer weiß was an Maßen noch einmal hin geschickt.
„Wir melden uns wenn fertig – 4-5 Wochen.“ Passt.
Dann, vor einigen Wochen war es soweit – ein großes, längliches Paket stand am Ablageplatz von DHL. Post aus Ibbenbüren. Großartig.
DA ISSA. Der Wohlfühlen-Lenker. Der optische Leckerbissen eines alten Cruisers. In Schwarz. Weniger ist mehr – zumindest beim Chrom (Chrome won´t bring you Home – alte Weisheit der Indianer.)
Ich ahnte schon aus den letzten Harley-Erfahrungen, das ein Lenkerumbau bei der BMW sicherlich auch nichts für die 5-Minuten-Pause ist. Leider sollte ich Recht behalten.
Wichtiger Ratschlag und Tipp an alle Lesenden: nur zu zweit machbar.
Der Aufwand die Kabel durch die für HD-Stecker optimierten Bohrungen des neuen Lenkers zu bekommen gleicht dem Aushebeln der Physik. WD-40 ist dein Freund sage ich euch. Flutschifix, sonst geht nix.
Auch neu (und eine Überraschung) waren die, über Zentrierschrauben gehaltenen Griffe / Griffarmaturen einer BMW. Das gab es so bei HD nicht – ergo auch nicht am Lenker von V-Team… Anders als HD, die mit Einbuchtungen arbeiten, festigt BMW einen Griff durch eine 3,5mm starke Schraube, die durch den Lenker geht und am anderen Ende auf eine Mutter trifft. Qualitativ weit vorne, nur extrem wenig Toleranz beim nachträglichen versetzen des Lenkers. Also war eine gute, ausführliche Justierung des Lenkers Pflicht.
Also den neuen Lenker gekörnt und dann in der Standbohrmaschine mit 3,6mm gebohrt. Spätestens hier braucht ihr einen Kumpel. Oder eure Frau. Oder Mutter. Halt jemanden.
Von der Kabel-Quälerei habe ich keine Bilder. Die macht man nicht, wenn die Nerven am Boden liegen.
Nur das hier. Reicht wohl. Vom originalen Lenker.
Was ich auch falsch berechnet habe, waren die Hydraulik Leitungen für Bremse und Kupplung. „Berechnet“ ist vllt zu viel gesagt. Verschätzt vielmehr. Um ca. 3-4 cm.
Da musste ich tatsächlich noch in das Metall-Teile Fach greifen und eine provisorische Übergangslösung basteln….
Ich muss zugeben, der Umbau hat bestimmt 4 Stunden gedauert. Mit dem Anfertigen der Hydraulik-Versatzstücke…. und ein Griff in fast alle Bereiche der Werkstattausrüstung…
Aber das Ergebnis ist sensationell. Wie mein Kumpel schon sagte: „Warum machen die das nicht gleich so?!“
Endlich ist mein „Schiebkarrenlenker“ für die Slim da! Bestellt auf der Custom Bike Anfang Dezember 2015 bei V-Team auf dem Stand… dann leider vergessen worden und nach 1-2 mal nachhören dann nun heute die Lieferung.
Den originalen Lenker fand ich bei Vorstellung der Slim genial – mittlerweile war ich mir nicht mehr so sicher – ich finde er ragt etwas zu weit über die Silhouette hinaus. Zudem habe ich auf meinen längeren Touren immer wieder Verspannungen im Nacken zu beklagen.
Der V-Team Lenker soll das nun beides ändern… er entspricht exakt meiner Handgelenkposition wenn ich locker die Arme hebe und gibt mir eine geradere Sitzposition. Zumindest in der Theorie.
Der Lenker an sich sieht wirklich sehr gut aus – lässt einen die lange Lieferzeit (fast) vergessen machen. Jetzt geht es am Samstag an´s Umbauen mit 2 Kumpels – ick freu mir 🙂
Die XL600 war (zu diesem Zeitpunkt) einfach zu ambitioniert – viel zu machen, kein TÜV vorhanden… die Vollabnahme drohte. Da ich ja immer noch meine XS650 habe, wollte ich mir nach längerer Überlegung das gleiche noch einmal nicht antun.
Also schweren Herzens die XL bei Ebay Kleinanzeigen rein gesetzt und Platz in der Garage schaffen – so der Plan. Einige Spacken später („… ey, ich geb dir 300 EUR und hole sie ab“) kam dann eine andere Nachricht in das Postfach…“Willst du tauschen?“
Eigentlich wollte ich gleich eine entsprechende Mail schreiben und freundlich ablehnen – aber dann habe ich mir (leider) die Sache mal genauer angeschaut! Mir wurde eine GN400 zum Tausch angeboten – inkl. ein Jahr TÜV. Im Grunde ein grottenhäßliches Bike, aber mit Potential – und TÜV!
Nach etwas hin und her stand der Entschluss fest – Trailer leihen und den Tausch in Hamburg vornehmen! Mit meinem Kumpel Marco bin ich dann einen ganzen Sonntag (bei besten Wetter) unterwegs gewesen – als er die GN sah, hat er mich für bescheuert erklärt… den Tausch hat er nicht verstanden.
Ziel sollte es hier sein, mit „relativ“ wenig Aufwand und Geld ein cooles Spaßbike zu bauen – die Kernoptik wie Einzylinder und Kompaktheit sprechen für ein gutes Ergebnis.
Als Schwachstelle stellte sich sehr schnell auch hier die Elektrik raus – die GN ist eigentlich ein 6V Boardnetz, was aber vom Vor-Vor-Besitzer vermeindlich auf 12V umgebaut worden ist. Meiner Meinung nach hat er hier irgendwann kurz vorm Ziel damit aufgehört… 12V Batterie ist drin, ein Wandler ebenso auf 12V – aber die Leuchtmittel sind alle noch auf 6V. Funktionieren tut nichts richtig… aber mal abwarten.
Zuerst einmal die Sachen die ich selber leisten kann – angstbefreit mit dem Flex und dem Schweißgerät ran an den Hobel 🙂
Über Ebay habe ich mir erst einmal ein Rücklicht und Blinker geholt – für kleines Geld mit 6V Leuchtmitteln drin.
Danach ging es an die grundsätzlich hässliche Sitzbank – so eine richtige 80er Jahre Wurst, fürchterlich.
Erst einmal von meinem Bekannten ein gutes Stück Blech geholt
Das Ganze dann in nächtelanger Kleinarbeit mit dem Flex (ich brauche übrigens dringend einen Gehörschutz – ich konnte stundenlang nicht richtig hören nach der Session…) und auf Basis von Pappmodellen die richtige Form für den Sitzbankträger geformt:
Die Fleißarbeit wurde von der Überwachungskamera protokoliert 🙂
Hier das Ergebnis:
Auch am Ende sollte ein kleiner Bogen entstehen, der die bestehende Form des Rahmens „mitnimmt“ – ich wollte hier auf Kürzungen des Rahmens weitestgehend verzichten:
Für die Befestigungen habe ich mich nach der „XS-Art“ gerichtet – einfach in die bestehenden Rahmenrohre Brücken einschweißen, auf denen die Sitzbank dann Halt finden sollte:
In elender Schweißarbeit wurde dann noch der Bogen mit Hilfe eines Winkelstücks auf die Sitzbank geschweißt – auch hier wurde die Überwachungskamera Zeuge meiner Pfuscherei 🙂
Das Ergebnis ist wie immer nicht sonderlich schön und würde einem Auszubildenden im ersten Monat wahrscheinlich den Job kosten, aber für meine Ziele absolut ausreichend:
Das Ganze dann noch flux mit Rostschutz grundiert und nächsten Tag zu meinem Polsterer des Vertrauens gebracht. Bin sehr auf das Endergebnis gespannt…
In der Zwischenzeit habe ich ein neues Blinkrelais und 1,2 weitere Teile gebraucht, die ich in einem Paradies für Motorradschrauber gefunden habe – als ich das erste mal in die Halle gekommen bin, dachte ich ich träume – unfassbare Auswahl an alten Bikes, unfassbar:
Der Typ dem der Laden gehört ist echt nett – und er hat wirklich alles… glaube ich zumindest 🙂
Naja, zurück zu meinem Projekt. Es waren auch 1-2 Neuteile fällig – ein cooler Lenker musste her und dann beim HeinGericke noch die passenden, günstigen Rückspiegel gefunden… sieht doch schon recht anständig aus bis dato, oder?
Der Auspuff kam vom Harley Händler Dock66 – geiler Sound für kleines Geld kann ich euch sagen, das Ganze dann ummantelt mit braunem Tape:
Und ja, der Motor wurde auch noch mit Ofenlack bearbeitet – sieht fast aus wie neu, oder? 🙂
Was nun noch fehlt ist die Sitzbank in einem gediegenen Braun und die Speichenfelgen, die mir der Vorbesitzer noch mitgegeben hat… freue mich auf´s Endergebnis. Marco hat übrigens viel Unterstützt und ist der Meinung abgewichen, das es sich um einen Scheißtausch gehandelt hat – mittlerweile sieht er die häßliche Suzuki GN400 auch mit anderen Augen.
15.05.15
Soooo – auf manche Dinge freut man sich ja zurecht einige Tage. Was Rainer Bokemeier aus meinem krummen Stück Blech gemacht hat, ist mal wieder eine Wucht!
Einfach nur TOP.
Auf meiner ersten, längeren Probefahrt zeigten sich ein paar Probleme – bei Vollgasfahrten gab es schwere Aussetzer die nach Spritmangel aussehen – also erst einmal den Vergaser ausgebaut und gründlich gereinigt.. schön das ich noch einen Ersatzvergaser dabei hatte – dessen Membran war deutlich besser in Schuss als der aktuelle…
Den Rest habe ich in der Zwischenzeit mal etwas poliert – da geht noch was wenn ich mal mehr Langeweile habe 🙂